Ganz gleich, wie sich die Strompreise entwickeln: Auf einen möglichst geringen Energieverbrauch zu achten, lohnt doppelt. Denn das schont den eigenen Geldbeutel und das Klima gleichermaßen. Zehn Tipps, wie sich effektiv Strom sparen lässt.
Laptops sparsamer als Computer.
In Zeiten von Homeoffice schlagen sich technische Geräte wie Computer und Laptops verstärkt auf der Stromrechnung nieder. Dabei lohnt es sich, abzurüsten: Denn Computer mit einer geringeren Leistung benötigen auch weniger Strom – und sind für Anwendungen wie Texte, Internet und E-Mails völlig ausreichend. Allgemein liegt der Energieverbrauch von Laptops etwa 70 Prozent unter dem vergleichbar ausgestatteter Desktop-PCs. Zudem lohnt es sich, den Schlaf- oder Energiesparmodus bei kürzeren Ruhepausen zu nutzen. Und bei modernen Monitoren auf Bildschirmschoner zu verzichten.
Effizienter kochen.
In der Küche lässt sich ganz leicht Energie sparen: Kochen mit statt ohne Deckel auf dem Topf geht bis zu dreimal schneller. Denken Sie daran, die Hitze nach dem Ankochen herunterzuregeln, die Resthitze genügt. Außerdem: Kleingeräte, wie Eierkocher, Kaffeemaschinen und Mikrowellen sind echte Effizienzkünstler. Ein Umstieg lohnt sich.
Kühlgeräte richtig aufstellen.
Je kühler der Standort, desto geringer der Stromverbrauch: Eine Verringerung der Raumtemperatur um nur ein Grad senkt den Stromverbrauch bei Kühlgeräten um etwa sechs Prozent, bei Gefriergeräten um drei Prozent. Als Faustregel gilt also: Kühlgeräte immer an einem möglichst kühlen Ort aufstellen. Außerdem sollten sie nicht neben einer Wärmequelle stehen, wie einem Heizkörper, und auch keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.
Geräte ausschalten.
Es lohnt sich, elektrische Geräte nicht nur in den Stand-by-Modus zu schalten, sondern sie komplett vom Netz zu trennen, wenn man sie für längere Zeit nicht braucht. Das vergessen viele häufig etwa bei schnurlosen Telefonen und Routern. Die Eco-Design-Verordnung gibt zwar Höchstverbräuche zwischen 0,5 und 8 Watt je nach Geräteart im Stand-by-Modus vor. Dennoch lohnt es sich, eine ausschaltbare Steckerleiste zu verwenden. Schalten Sie die Leiste aus, können Sie sicher sein, dass die Geräte vom Netz getrennt sind.
Schlauer trocknen.
Konventionelle Wäschetrockner sind als Umweltsünder verschrien. Anders sieht es aus bei sogenannten Wärmepumpen-Wäschetrocknern. Diese nutzen die Wärme aus der Abluft, verbrauchen damit halb so viel Energie wie herkömmliche Trockner – und verdienen sich so die Effizienzklasse A+++. Und für alle, die etwas Platz haben, empfiehlt sich aus Kosten- und Klimagründen weiterhin die gute alte Wäscheleine.
Sparend waschen.
Beim Wäschewaschen benötigt die Maschine etwa 75 Prozent der Energie, um das Wasser zu erhitzen – das Schleudern der Trommel fällt dagegen kaum ins Gewicht. Mit einer Verringerung der Waschtemperaturen lässt sich daher besonders viel Strom sparen. Normal bis leicht verschmutzte Wäsche wird auch schon bei niedrigen Temperaturen sauber: 40 statt 60 °C, 30 statt 40 °C und zum Auffrischen reichen sogar 20 °C. Bettwäsche und Handtücher müssen heutzutage nicht mehr gekocht werden – gut für die Haushaltskasse, denn der Waschgang bei 90 °C benötigt fast 50 Prozent mehr Energie als eine 60 °C - Wäsche. Hohe Temperaturen sind nur noch in Ausnahmefällen nötig, wenn besondere Hygiene wichtig ist. Moderne Waschmaschinen sind ohnehin fürs Energiesparen ausgelegt.
Das höchste Energielabel kaufen.
A+ sieht zwar als Energieeffizienzklasse gut aus. Abhängig vom Gerätetyp kann es aber tatsächlich die niedrigste Energielabelstufe sein. Das gilt unter anderem für Gefrier- und Kühlgeräte sowie Waschmaschinen und Geschirrspüler. Ihre Effizienzklassen liegen zwischen A+ bis A+++. Ab kommendem Jahr kehrt die einheitliche Energieverbrauchsskala Schritt für Schritt zurück: Die Effizienzklassen werden dann mit Werten zwischen A und G ausgezeichnet. A+, A++ und A+++ wird es nicht mehr geben. Ab September 2021 machen elektrische Lampen mit der neuen Skala den Anfang. Anschließend folgen Haushaltsgeräte.
Kalte Dusche.
Besser fix abduschen, anstatt ein Vollbad zu nehmen. Denn das spart fast die Hälfte der Wassermenge und rund 600 Kilowattstunden Strom. Auch nur ein Grad kühler zu duschen, macht sich auf der Stromrechnung bemerkbar. Beim Händewaschen ist es aktuell aus Hygienegründen besonders wichtig, warmes Wasser zu verwenden. Doch auch hier gilt: den Hahn zudrehen während des Händeeinseifens.
Effizient kühlen.
Besonders ältere Kühl- und Gefriergeräte belasten den Geldbeutel. Stammt das Gerät aus dem Baujahr 2000 oder ist es sogar noch älter, lohnt der Austausch. Selbst dann, wenn es noch gut funktioniert. Denn solche Oldtimer verursachen im Vergleich zu neuen Kühl- oder Gefrierschränken der Energiesparklasse A+++ etwa 70 Prozent mehr Betriebskosten. Mit einem neuen Modell ergeben sich so während eines Betriebs von zwölf Jahren Einsparungen von 1100 Euro.
Neue Pumpe – weniger Strom.
Eine Heizungspumpe versorgt jeden Heizkörper im Haus mit Warmwasser. Doch je älter die Pumpe, desto mehr Energie verbraucht sie. So können Stromkosten zwischen 170 und 240 Euro im Jahr entstehen. Ganz anders ist es mit einer modernen Hocheffizienzpumpe: Bei 6500 Betriebsstunden im Jahr und einem Strompreis von 28 Cent pro Kilowattstunde verursacht sie lediglich Energiekosten von vier bis elf Euro. Austauschen lohnt sich!
Bildnachweis: pexels Singkham, istock Romolo Tavani, shutterstock Olivier Le Moal
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