Wasser ist unser Lebensmittel Nummer eins. Mit Projekten und Aktionstagen vor Ort trägt der Rotary Club Ingelheim am Rhein dazu bei, junge Menschen für das Thema Wasser zu sensibilisieren – und die Trinkwasserversorgung in Ostafrika nachhaltig zu verbessern.
Aktionen zum Weltwassertag.
Sauberes Trinkwasser, frisch aus dem Hahn – für viele Menschen in ärmeren Regionen der Welt keine Selbstverständlichkeit. Der Rotary Club Ingelheim am Rhein nutzt den Weltwassertag am 22. März, um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen. „Der Zugang zu sauberem Wasser ist ein Menschenrecht, doch in vielen Ländern fehlt es an einer sicheren Versorgung. Hier wollen wir ansetzen, um aufzuklären und vor allem um den Betroffenen zu helfen“, betont Clubmitglied Holger Grewe.
Seit 2016 laden die Rotarier die örtlichen Schulen zur Teilnahme sowohl an einem Infotag rund um das Thema Trinkwasser als auch zu einem Wandertag ein. Fanden die Aktionen früher direkt am Weltwassertag statt, hat der Rotary Club Ingelheim am Rhein sie mittlerweile wegen des dann meist besseren Wetters auf den Sommer und Herbst verlegt. Heute nutzt der Club den Weltwassertag, um mit einer Pressemitteilung frühzeitig auf die Projekte hinzuweisen und Spenden zu sammeln. Der diesjährige Weltwassertag am 22. März steht unter dem Motto „Erhalt der Gletscher“. Mehr Informationen dazu finden sich auf der Seite vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft .
Kooperation mit der Rheinhessischen.
Ob Förderschulen oder integrierte Gesamtschulen, weiterführende Schulen oder Berufsschulen: An den Aktionstagen haben sich über die Jahre bereits alle Bildungseinrichtungen aus Ingelheim und Umgebung beteiligt. „Dank einer Kooperation mit der Rheinhessischen, die das Projekt von Anfang an unterstützt hat, gelingt es uns, den Schülerinnen und Schülern ab der fünften Klasse wichtige Informationen rund um das Thema Wasser sehr anschaulich zu vermitteln“, fasst Holger Grewe zusammen. „Das macht die Aktion so beliebt.“ Zum Auftakt gehen Rotarier in die Schulen und gestalten eine Doppelstunde Unterricht: Hier erfahren die Schüler:innen mehr zum Thema Wasserknappheit, Wasserverbrauch und Wassergewinnung. Teil des Teams ‚Wasser für Alle‘ sind der Chemiker Professor Rolf Mengel und der Physiker Professor Stephan Borrmann, die auch komplexe Themen – wie zum Beispiel virtuelles Wasser, also den Wasserverbrauch durch Produktion – verständlich erklären und gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen Experimente durchführen können. Ebenfalls ein Thema: die zunehmende Bedeutung einer gesicherten Wasserversorgung bei uns in Deutschland und in Ingelheim. „Wir sprechen darüber, was es heißt, wenn aufgrund des Klimawandels die Gletscher abschmelzen, welche Auswirkungen das zum Beispiel auf den Wasserstand des Rheins hat und wie dies wiederum mit den Gewinnungsbrunnen der Rheinhessischen zusammenhängt“, betont Stephan Borrmann. Wer mehr darüber lesen will, warum die Rheinhessische ihre Kund:innen jederzeit sicher mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser versorgt, klickt hier .
Wandertag für Schulkinder.
Am anschließenden Wandertag treffen sich jeweils rund 400 Schüler:innen samt Lehrkräften im Ingelheimer Stadion, das die Stadt für diesen Anlass zur Verfügung stellt. In Gruppen von 40 bis 80 Personen starten sie zu einer Wanderung in die Rheinaue. Über landwirtschaftliche Wege führt die rund acht Kilometer lange Route zu einem Wasserwerk sowie Gewinnungsbrunnen der Rheinhessischen. Ein Team des Energie- und Wasserversorgers ist vor Ort, erklärt die Anlagen und beantwortet Fragen. „So erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer spannende Einblicke aus erster Hand“, erläutert Rotarier Rolf Mengel, ebenfalls Teil des Teams, den Vorteil der Kooperation mit der Rheinhessischen. Doch nicht nur der Blick hinter die Kulissen macht die Wanderung zu etwas Besonderem: Die Schüler:innen tragen über die gesamte Strecke Rucksäcke mit rund sechs Kilogramm Gewicht – eine symbolische Nachstellung dessen, was Kinder und Frauen in vielen Teilen Ostafrikas täglich leisten müssen, um ihre Familien und mitunter auch ihr Vieh mit Wasser zu versorgen. Wie nachhaltig ist unser Trinkwasser? Mehr dazu unter hier.
Spenden für Ostafrika.
Die Aktion finanziert sich über drei Säulen: die Schüler:innen selbst, den Rotary Club Ingelheim am Rhein sowie Rotary International. Dafür bitten die Schüler:innen in ihrem Umfeld um Unterstützung, manche Klassen organisieren Kuchenverkäufe oder sammeln in der Stadt Spenden. Einzelne großzügige Spenden aus dem Club selbst tragen zusätzlich dazu bei, dass hohe Summen zusammenkommen. Auch der Partnerclub Rotary Bergh nimmt an der Aktion teil und erhöht auf diese Weise die Spendensumme. Schlussendlich kann Rotary International bei erfolgreicher Beantragung einer ‚Global Grant‘-Förderung den Betrag verdoppeln – und sorgt so dafür, dass stets stattliche Beträge für die langfristig angelegten Projekte in Afrika zusammenkommen.
Hilfe zur Selbsthilfe.
Die gesammelten Gelder fließen in verschiedene Projekte in Kenia und Uganda. Dort kommt es durch Wasserknappheit und mangelhafte hygienische Bedingungen häufig zur Verbreitung von Infektionskrankheiten. Zudem muss das Trinkwasser täglich mit Kanistern aus oft weit entfernten Brunnen herangeschafft werden – eine Arbeit, die häufig Kinder vom Schulbesuch abhält. In Rarieda, einem Distrikt in Kenia, unterstützt Rotary etwa die Reparatur des maroden Wasserleitungsnetzes sowie den Bau von Wassertanks. In der Region Gulu, im Norden Ugandas, fließen die Spenden in die Sanierung unbrauchbar gewordener Brunnen.
Besonders dringend ist die Hilfe in den ugandischen Flüchtlingscamps Nakivale und West Nile, wo durch den Zustrom Geflüchteter aus dem Kongo der Wasserbedarf steigt. Um die Verhältnisse vor Ort zu verbessern, unterstützt Rotary eine Initiative, die unter anderem Wassertanks und Zisternen zur Verfügung stellt. „Außerdem haben wir in örtlicher Kooperation mit den Maltesern vor Kurzem 14 solarbetriebene Brunnen saniert, die nun rund 53.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgen“, berichtet Holger Grewe. Diese Zusammenarbeit mit lokalen Helfern sorgt für mehr Nachhaltigkeit: Sie übernehmen Wartung und Instandhaltung, etwa den Austausch kleiner Verschleißteile wie Dichtungen, damit die Hilfe langfristig wirkt und die Anlagen dauerhaft genutzt werden können. „Wir setzen auf Hilfe zur Selbsthilfe“, unterstreicht Stephan Borrmann“, der sich bei einem Besuch zusammen mit Rolf Mengel und anderen Rotariern 2022 in Kenia vor Ort davon überzeugen konnte, dass dieses Konzept bestens umgesetzt wird.
Mehr zu den Rotary-Hilfsprojekten in Ostafrika lesen Sie hier.
Rotary: Engagement vor Ort und weltweit.
Der Rotary Club Ingelheim am Rhein wurde 1976 gegründet und engagiert sich nicht nur international, sondern auch hier vor Ort. „Wir bemühen uns um ein Gleichgewicht zwischen internationalen und regionalen Projekten“, bringt es Rolf Mengel auf den Punkt. So unterstützt der Club zum Beispiel Bildungsinitiativen sowie soziale Projekte in der Region. Auch die Ukrainehilfe spielt eine wichtige Rolle: Regelmäßig schickt der Club Hilfslieferungen in die betroffenen Gebiete. „Unsere Hilfe zeigt, dass wir mit vereinten Kräften und guten Konzepten wirklich etwas bewegen können“, fasst Holger Grewe abschließend zusammen.
Mehr zu Rotary lesen Sie hier .
Zitat: „Unsere Hilfe zeigt, dass wir mit vereinten Kräften und guten Konzepten wirklich etwas bewegen können.“
Holger Grewe
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