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Auf dem Motiv ist eine Hand an einem Heizungsthermostat zu sehen. ©Stock.adobe.com – Ingo Bartussek
EnergieeffizienzHeizen

Richtig heizen: So machen Sie Ihre Heizung fit für den Winter.

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Die Winterkälte kommt zuverlässig – eine gut gewartete Heizung trotzt ihr ohne Murren. Wer jetzt Heizkörper entlüftet und die Anlage prüft, vermeidet Ärger und spart bares Geld. Schon kleine Maßnahmen machen das Zuhause behaglich und halten die Kosten im Zaum. Nicht warten: Jetzt ist der beste Zeitpunkt für einen kurzen Heizungs-Check.

Heizkörper reinigen.

Heizkörper sollten sauber sein: Staub, Schmutz und Spinnweben mindern nicht nur die Wärmeleistung, sie erzeugen auch muffige Gerüche und belasten die Atemwege. Rippen- und Röhrenheizkörper lassen sich leicht mit Staubsauger und feuchtem Tuch reinigen. Bei Plattenheizkörpern zuerst die obere Abdeckung abnehmen, dann die Lamellen im Innern mit einer Heizkörperbürste entstauben. Außenflächen und Abdeckung mit einem feuchten Lappen abwischen. 

Wärme entfalten lassen.

Wenn Möbel, Vorhänge oder Verkleidungen die Heizkörper verdecken, staut sich die Wärme. Der Thermostat drosselt, der Raum bleibt kühl – und der Regler wird noch weiter aufgedreht. Sinnvoller ist es, die Heizkörper frei arbeiten zu lassen: So verteilt sich die Wärme gleichmäßig, die Luft zirkuliert besser und bis zu fünf Prozent Heizkosten lassen sich sparen. 

Heizkörper entlüften – kleine Maßnahme, große Wirkung.

Gluckert der Heizkörper oder bleibt er stellenweise kühl, steckt Luft im Heizungskreislauf – und die lässt das Heizungswasser nicht überall hingelangen. Heizkörper, die viel Luft enthalten, heizen schlechter. Die Heizkosten steigen. Abhilfe schafft, zu entlüften. Ist die Luft raus, lassen sich zwischen fünf und 15 Prozent der Energiekosten einsparen. 

Heizkörper entlüften – So geht’s!

Das Entlüften der Heizkörper kann jeder mit wenigen Handgriffen selbst erledigen. Einziges Werkzeug: Ein Entlüftungsschlüssel. Wer keinen hat, bekommt diesen in jedem Baumarkt.
Das müssen Sie tun: 

  1. Heizung kurz laufen lassen, dann ausschalten und 30 Minuten warten. Heizkörper voll aufdrehen.   
  2. Entlüftungsschlüssel an der Vierkantschraube ansetzen, kleines Gefäß bereithalten. Am höchstgelegenen Heizkörper beginnen.  
  3. Ventil vorsichtig öffnen, Luft entweichen lassen. 
  4. Sobald Wasser kommt: Ventil schließen. 
  5. Zum Schluss Wasserdruck am Manometer an der Heizung prüfen und ggf. nachfüllen. 

Tipp: Einmal jährlich entlüften und Heizwasser nachfüllen, am besten vor Beginn der Heizsaison. 

Thermostate richtig einstellen.

Programmierbare Thermostate senken die Heizkosten um bis zu zehn Prozent. Für jeden Raum lassen sich die gewünschten Temperaturen individuell festlegen – etwa so, dass die Heizung eine halbe Stunde vor dem Aufstehen oder Heimkommen anspringt. 

Herunterdrehen und Nachtabsenkung.

Um Heizkosten zu sparen, folgt die Temperatur am besten dem Tagesablauf. Sind alle aus dem Haus, heißt das: herunterdrehen. Vor dem Gehen reicht meist Thermostatstufe eins. Im Einfamilienhaus erleichtert ein Zeitprogramm die Regelung. Sinnvoll ist auch die Nachtabsenkung: abends eine Stunde vor dem Schlafengehen von 20 auf 16 Grad, morgens eine Stunde vor dem Aufstehen wieder hoch.  

Heizungsanlage prüfen und warten.

Eine regelmäßige Wartung durch einen Fachbetrieb ist die Voraussetzung dafür, dass die Heizungsanlage störungsfrei und langlebig läuft. Man sollte sie einmal pro Jahr durchchecken lassen. Bei neuen Anlagen geht es oft um die Herstellergarantie. Die Wartung bei älteren Heizungen zielt auf die zuverlässige Funktion und eine gute Energieausnutzung ab. Die Fachleute reinigen zum Beispiel Kessel und Brenner. Zudem prüfen sie alle Regel- und Steuergeräte, damit die Anlage wirtschaftlich und umweltschonend läuft. Die regelmäßige Wartung gehört laut Energieeinsparverordnung zu den Pflichten des Betreibers von Heizungs- und Warmwasseranlagen.  

Bester Zeitpunkt für die Heizungswartung.

Idealerweise checkt man die Heizung und lässt sie warten, bevor sie im Winter Schwerarbeit leisten muss. Sie sollte vorher schon fit sein. Der Herbst ist auch ein guter Zeitpunkt, falls etwas repariert werden muss und die Heizung noch nicht gebraucht wird. Im Winter können ein, zwei Tage Reparaturpause das Haus auskühlen lassen. Und meist bekommt man im Herbst leichter Handwerker.  

Was bringt die Heizungswartung?

Wartung spart Geld. Ein vernachlässigter Kessel hat eine kürzere Lebensdauer und schluckt mehr Energie. Schon 1,5 bis 2 Millimeter Ruß im Ölkessel treiben den Verbrauch um sieben Prozent hoch. Die Kosten für den jährlichen Check lohnen sich also schnell. Gasheizungen kommen meist noch günstiger weg, da dort selten Teile gewechselt werden müssen.

Tipps für energieeffizientes Heizen.

Lüften – aber richtig.

Pro Tag verdunsten in einem Vierpersonenhaushalt bis zu zehn Liter Wasser – durchs Atmen, Kochen, Duschen, Baden. Ein ganzer Eimer voll Feuchtigkeit. Wenn er nicht hinaus kann, wächst Schimmel. Frische, trockene Luft erwärmt sich zudem schneller und senkt die Heizkosten. Also: mindestens dreimal täglich fünf Minuten querlüften. Heizung abdrehen, alle Fenster und Türen auf. Gekippte Fenster bringen fast nichts.

Die Sonne heizen lassen.

Im Winter steht die Sonne tief und scheint weit in die Wohnung. Fenster wirken dann wie ein kleines Gewächshaus: Sonnenlicht dringt durchs Glas, erhitzt Wände und Boden. Die so entstehende Wärme bleibt größtenteils im Raum. Besonders in Süd- und Südwestzimmern bringt das einen spürbaren Temperaturanstieg. Also Vorhänge auf, denn die Sonne heizt gratis und senkt die Energiekosten.

Die Luken dicht machen.

Nach Sonnenuntergang geht im Winter viel Wärme über Fenster verloren. Geschlossene Roll- oder Klappläden bilden ein Luftpolster und dämmen – der Wärmeverlust sinkt so um gut ein Fünftel. Zugezogene Vorhänge halten zusätzlich die Wärme im Raum und sparen rund zehn Prozent. Türen zwischen Räumen mit unterschiedlichen Temperaturen geschlossen zu halten, hilft selbstverständlich auch.

Ritzen abdichten.

Durch Ritzen an Tür und Fenster entweichen oft unbemerkt bis zu 20 Prozent Wärme. Zugluft bringt zudem Staub und Lärm. Eine Kerze verrät, wo es zieht. Abhilfe ist einfach: Dichtungsbürste unten an die Tür, selbstklebendes Band an Fensterrahmen – schon bleibt die Wärme drin.

FAQ – Heizung fit für den Winter.

Muss man im Winter alle Zimmer beheizen?

Nicht jedes Zimmer muss dauerhaft beheizt werden. Aber: Räume sollten nie ganz auskühlen, sonst kühlen auch die Wände ab und Feuchtigkeit kann sich niederschlagen und Schimmel droht. Empfehlenswert ist eine Grundtemperatur von mindestens 16 Grad, auch in selten genutzten Räumen. Türen zu unbeheizten Zimmern sollten geschlossen bleiben.

Was sind die idealen Raumtemperaturen?
  • Wohnzimmer: 20 bis 21 °C 
  • Schlafzimmer: 17 bis 18 °C 
  • Bad: 22 °C 
  • Küche: 18 bis 19 °C 

Diese Werte gelten als guter Kompromiss zwischen Komfort und Energieeffizienz. Jedes Grad weniger spart bis zu sechs Prozent Heizkosten.

Wie oft sollte die Heizung gewartet werden?

Mindestens einmal jährlich, idealerweise vor der Heizsaison. Fachbetriebe prüfen Brenner, Pumpen und Abgaswerte. Das spart Energie und verlängert die Lebensdauer der Anlage. 

Was bringt ein hydraulischer Abgleich?

Bei einem hydraulischen Abgleich werden alle Ventile und Pumpen so eingestellt, dass jeder Heizkörper genau die benötigte Wärmemenge erhält. Besonders in älteren Gebäuden ist das sinnvoll. Gleichmäßig warme Heizkörper bedeuten: keine kalten Ecken im Haus und bis zu 20 Prozent weniger Energieverbrauch. 

Warum ist das Entlüften so wichtig?

Luft im Heizkörper reduziert die Wärmeabgabe. Entlüften stellt sicher, dass Heizwasser frei zirkulieren kann. Das spart Heizkosten und verbessert den Komfort.

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