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NachhaltigkeitÖkostromRheinhessische

Mehr Transparenz für Kunden. Neue Stromkennzeichnung macht echten Ökostrom sichtbar.

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Schon lange gibt es in Deutschland die Stromkennzeichnung. Mit der Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes in 2021 gelten dafür neue Regeln: Jetzt zeigt sie auf, wie grün die Strombeschaffung eines Energieversorgers wirklich ist. Für die Rheinhessische ein Vorteil. Denn sie liefert ihren Kund:innen echten Ökostrom aus 100 Prozent Wasserkraft. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Stromkennzeichnung und zu echtem Ökostrom.

Was ist eigentlich die Stromkennzeichnung?

Jede Rechnung, jede Website und fast alle Broschüren von Stromlieferanten enthalten Grafiken, die den Kund:innen aufzeigen, aus welchen Quellen der Strom stammt. Dazu kommen Informationen, wie viel CO2 und wie viel radioaktiver Abfall bei der Erzeugung einer Kilowattstunde beim jeweiligen Strommix entstehen.
Diese Stromkennzeichnung schreibt der Gesetzgeber vor. Sie soll Kund:innen helfen, ihren Energieanbieter auch nach ökologischen Kriterien auszuwählen. Die Stromkennzeichnung ist spätestens am 01. November eines Jahres auf die Werte des Vorjahres zu aktualisieren. Derzeit gültig sind also die Werte aus 2020.

 

Wieso hat der Gesetzgeber die alte Regelung novelliert?

Bis zur Reform der Stromkennzeichnung 2021 mussten Energielieferanten neben dem Energieträgermix ihrer selbst beschafften Energie, verpflichtend auch geförderten Strom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz im Gesamtenergieträgermix des Unternehmens ausweisen. Doch dieses Verfahren vermischt zwei Ebenen: den tatsächlichen Stromeinkauf des jeweiligen Anbieters und einen rechnerisch ermittelten Wert. Dieser leitet sich aus der Ökostrommenge ab, den die Kund:innen über die EEG-Umlage finanzieren. Solch eine Kennzeichnung hat allerdings nichts mit der eigentlichen Stromlieferung zu tun. Weil immer mehr EEG-Strom produziert und damit immer mehr EEG-Umlage anfällt, ließ dieses Verfahren viele Anbieter deutlich grüner aussehen, als sie eigentlich sind. Experten sprechen deshalb von gesetzlich verordnetem Greenwashing.

 

Was genau hat sich bei der Stromkennzeichnung verändert?

Seit November 2021 gelten andere Regeln für die Stromkennzeichnung und eine zusätzliche dritte, bei einigen Versorgern sogar vierte Grafik, schafft endlich Klarheit und Transparenz. Energieversorger dürfen seitdem im Gesamtenergieträgermix nur noch die Anteile der Energiequellen ausweisen, die sie auch tatsächlich für die Belieferung ihrer Stromkunden beschafft bzw. verwendet haben– und keinen Strom mehr aus EEG-finanzierten Anlagen. Wenn diese also vorrangig Atom- und Kohlestrom einkaufen, muss die Stromkennzeichnung das zwingend aufführen. Das Aufzeigen des Deutschlandmix, also das Verhältnis aller Energiequellen zur Stromerzeugung in Deutschland, bleibt weiterhin verpflichtend.

 

Verhindert die neue Stromkennzeichnung also Greenwashing?

Sie sorgt zumindest für mehr Klarheit und zeigt, wie grün die Strombeschaffung tatsächlich ist. Das hat eine Untersuchung des Hamburg Instituts unter 35 großen Energieversorgern von Ende vergangenen Jahres ergeben. Dabei verglichen die Expert:innen die Zusammensetzung der Stromkennzeichnung nach den neuen Vorgaben mit der aus der Zeit davor. Bei vielen Vertriebsgesellschaften sank der Grünstromanteil dadurch erheblich – teilweise von zuvor über 50 Prozent auf jetzt nur noch wenige Prozentpunkte.

 

Wie grün steht denn die Rheinhessische bei der Stromkennzeichnung da?

Die Rheinhessische versorgt alle Haushaltskund:innen mit echtem Ökostrom aus 100 Prozent Wasserkraft – inzwischen seit fast elf Jahren. Ganz gleich, welchen Tarif sie gewählt haben. Entsprechend grün sieht die Stromkennzeichnung der Rheinhessischen aus. Auch nach der Reform. Wie bereits erwähnt ist dafür die Abbildung des Gesamtenergieträgermixes ausschlaggebend. Und der zeigt deutlich, dass die Rheinhessische ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien mit Herkunftsnachweis und ohne EEG-Förderung einkauft. Damit unterstützen Kund:innen die Energiewende direkt. Im Vergleich zum durchschnittlichen Strommix in Deutschland sparen sie pro verbrauchter Kilowattstunde 310 Gramm CO2 und 0,0003 Gramm Atommüll ein. 100 Prozent Ökostrom heißt also null CO2 und null Atommüll.

Der Unternehmensverkaufsmix der Rheinhessischen enthält aber EEG-geförderten Strom. Wie ist das zu erklären?

Generell besteht die Stromkennzeichnung aus mehreren Teilen. Einer davon ist der Unternehmensverkaufsmix. Anders als beim Gesamtenergieträgermix schreibt der Gesetzgeber dabei weiter vor, den rechnerischen EEG-Anteil auszuweisen. Das kann verwirrend sein. Bei der Rheinhessischen etwa liegt der EEG-geförderte Teil im Unternehmensmix bei 65 Prozent. Aber unabhängig von all diesen Berechnungen gilt: Die Rheinhessische liefert 100 Prozent echten Ökostrom – von zertifizierten Wasserkraftwerken.

 

Lässt sich die Echtheit von Ökostrom an der Stromkennzeichnung erkennen?

Tatsächlich enthalten auch einzelne Tarife eine Kennzeichnung, die den Strommix des Produkts aufzeigt. Dann greift die gesetzliche Neuregelung noch nicht. Stromprodukte können also grüner aussehen, als sie eigentlich sind. Deshalb soll es auch in diesem Bereich eine Reform geben – spätestens dann, wenn die EEG-Umlage, wie von der neuen Koalition geplant, wegfällt. Bis es so weit ist, helfen aber andere Nachweise, echte Ökostromprodukte zu finden.

Wie unterscheidet sich echter Ökostrom von Mogelpackungen?

Echte Ökostromanbieter wie die Rheinhessische arbeiten mit Erzeugern zusammen, die nachweislich die eingekaufte regenerative Energie ins deutsche Stromnetz einspeisen. Dadurch werden gleichermaßen klimaschädlicher Graustrom – etwa aus Kohle – und Atomstrom aus dem Netz verdrängt. Außerdem erwirbt die Rheinhessische für die eingekauften Ökostrommengen die Herkunftsnachweise, die wiederum vom Umweltbundesamt am Ende eines Jahres entwertet werden. Das Verfahren stellt sicher, dass jede regenerativ produzierte Kilowattstunde nicht doppelt vermarktet wird. Das allein verhindert aber nicht, dass Anbieter ihren Atom- und Kohlestrom grünwaschen – und mit zusätzlich eingekauften Herkunftsnachweisen als Ökostrom deklarieren. Deshalb sichert die Rheinhessische die Lieferkette über die sogenannte optionale Kopplung ab – Ökostrom und Herkunftsnachweise stammen immer vom selben Kraftwerk.

 

Woher kommt der Strom der Rheinhessischen genau?

Die Rheinhessische liefert ihren Kund:innen ausschließlich Ökostrom aus Wasserkraftwerken in den Alpenländern, vorzugsweise der Schweiz. Den Großteil davon erzeugen Laufwasserkraftwerke, durch deren Turbinen Regen-, Quell- und Schmelzwasser strömt. Alle Anlagen erfüllen hohe ökologische Anforderungen und Umweltkriterien. Außerdem fließt ein Teil der Erlöse in ökologisch nachhaltige und regionale Projekte, wie zum Beispiel dem Windpark Kandrich.

 

Kommt echter Ökostrom aus meiner Steckdose?

Nur zum Teil. Eine komplette physikalische Lieferung bis in die Ortsnetze ist nicht möglich. Durch alle Leitungen fließt derselbe Strom, der sich aus den unterschiedlichen aktuellen Erzeugungsarten mischt. Doch je mehr Menschen echten Ökostrom beziehen, desto geringer wird der Anteil von Kohle- und Atomstrom. Der Strom wird damit insgesamt für alle grüner.

Bildnachweis: Teaserbild: Serbek – iStock

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