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Nachhaltiges Ingelheim e.V. Heute für morgen handeln.

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Jeder kleine Schritt zählt, um sich für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen. Davon sind die Gründer:innen und Mitglieder des Vereins Nachhaltiges Ingelheim e.V. überzeugt – und sie handeln. Inzwischen haben sie einige erfolgreiche Projekte umgesetzt.

Knapp zwei Jahre ist es jetzt her, dass Annika Kersting sich entschloss, aktiv zu werden – für die Umwelt, für den Klimaschutz, für eine lebenswerte Zukunft. Eine Zeit also, in der uns die Coronapandemie mit aller Wucht traf. Auch Ingelheim. Die Mutter zweier kleiner Töchter erinnert sich: „Für mich entstand in dem Augenblick ein größeres Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Pandemie, Umweltzerstörung und Klimawandel. Denn die Vernichtung intakter Ökosysteme und der Klimawandel spielen ja eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung neuartiger Viruserkrankungen wie SARS-CoV-2.“ Kurzentschlossen gründete sie den neuen Verein Nachhaltiges Ingelheim e.V.. Das Ziel: zusammen mit ihren Vereinskolleg:innen dazu beitragen, dass auf unserem Planeten und in unserer Stadt ein gutes Leben unter angenehmen klimatischen Bedingungen möglich ist.

Denn für die ehrenamtliche Vorsitzende ist klar, dass in Deutschland der durchschnittliche ökologische Fußabdruck viel zu groß ist. Daran möchte sie etwas ändern. Jetzt! „Mit unserem Handeln können wir nicht nur unser eigenes Leben verbessern, sondern auch die Welt verändern. Nachhaltig und bewusst leben, mit offenen Augen durch die Welt gehen, sich für die Themen Umwelt- und Klimaschutz stark machen“, erklärt die Ingelheimerin die Motivation des Vereins.

 

Die Macht der kleinen Schritte.

Eine ganze Stadt macht sich auf den Weg – für mehr Nachhaltigkeit im Alltag, so lautet die Vision des Vereins. Dafür braucht es Ermutigung und Transparenz. Annika Kersting weiß: „Für viele Menschen ist Nachhaltigkeit zwar ein positives, aber auch unklares oder sogar überforderndes Ziel. Dabei ist es eigentlich ganz einfach, die Alltagsroutinen mit der Zeit immer nachhaltiger zu gestalten . Hier gilt die Macht der kleinen Schritte. Einfach mal anfangen! Auch kleine Änderungen können etwas bewegen. Zum Beispiel, kurze Strecken mit dem Fahrrad zurücklegen, auf Pflanzenmilch oder feste Kosmetikprodukte umstellen. Anstatt an fünf Tagen in der Woche nur noch an ein oder zwei Tagen Fleisch essen – dann aber Bioprodukte, regional und aus guter Haltung.
Welche Möglichkeiten für einen ressourcenschonenden und umweltbewussten Lebensstil bereits in Ingelheim etabliert sind, zeigt der Verein auf seiner Facebook-Seite auf.

„Auch kleine Änderungen können etwas bewegen. Alltagsroutinen lassen sich Schritt für Schritt nachhaltiger gestalten“.
Annika Kersting, ehrenamtliche Vorsitzende

Mit gutem Beispiel vorangehen. Erfolgreich.

Für die Vereinskolleg:innen ist es wichtig, nicht dogmatisch oder gar perfektionistisch aufzutreten. Vielmehr liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf dem Thema Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit für den Umwelt- und Klimaschutz in Ingelheim: Impulse geben, Netzwerke aufbauen, Projekte initiieren. Sogar ein eigenes Logo haben die Vereinsmitglieder entwickelt und verbinden damit ihre Liebe zu Ingelheim mit dem Nachhaltigkeitsgedanken.

Sie wollen Mut machen und gehen mit gutem Beispiel voran. Ohne erhobenen Zeigefinger, mit viel Empathie und noch mehr Engagement . Auch die zweifache Mutter Maren Flohren setzt sich für ein nachhaltiges Ingelheim ein – und hat großen Anteil am Erfolg der bisher erreichten Ziele. Dazu gehört die Aktion „Einmal ohne, bitte“, die mittlerweile fester Bestandteil in Ingelheimer Geschäften und in der Gastronomie ist. Müllvermeidung lautet dabei das Stichwort. Maren Flohren erläutert: „Wir informieren Gewerbetreibende über Mehrweglösungen, um die Etablierung von Pfand- und Mehrwegsystemen voranzutreiben . Die Ausweitung eines umweltgerechten, ressourcenschonenden und sozial-fairen Lebensmittelvertriebs ist das Ziel . Der Nieder-Olmer Unverpackt-Laden „Unverpackt Rheinhessen unterwegs“ folgt unserem Ruf und will seine Waren mit seinem Unverpackt-Mobil an verschiedenen Standorten in der Umgebung von Ingelheim anbieten“. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg, es den Ingelheimer*innen möglichst leicht zu machen, verpackungsfreie, regional erzeugte und angebaute Produkte mit ökologisch-sozialem Mehrwert zu beziehen.

„Gemeinsam Gutes vorantreiben macht unglaublich viel Spaß“.
Maren Flohren, ehrenamtliche Vorsitzende

Nachhaltig konsumieren: Möglichkeiten sichtbar machen.

Für ihr nächstes Projekt „MappING“ haben die Vereinsmitglieder ein Vorbild: Unsere Nachbarstadt Mainz. Wie bereits viele andere Städte bundesweit hat diese auf einem Stadtplan nachhaltige Konsummöglichkeiten auf einen Blick herausgegeben. Dazu zählen z.B. Wochenmärkte, Schuster, Änderungsschneidereien, Second-Hand-Läden, faire Textilien, fairer Kaffee, Repair-Cafés, Lebensmittelrettung, Angebote zum Thema Mobilität, Nutzungsmöglichkeiten von Pfandbechern und vieles mehr. Einfacher geht´s nicht. Das soll es auch bald in Ingelheim geben. Maren Flohren ist überzeugt: „So schaffen wir Nähe zwischen allen Beteiligten, stärken das Wir-Gefühl. Gemeinsam Gutes vorantreiben macht unglaublich viel Spaß. Und nebenbei setzen wir außerdem noch eine generationsübergreifende Nachhaltigkeitsbildung um. Denn im Rahmen eines Schulprojekts machen sich Schüler*innen des Sebastian-Münster-Gymnasiums für uns auf den Weg und recherchieren in Ingelheimer Geschäften nachhaltige Angebote für die „MappING“.

Geplant sind zudem Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene etwa zur eigenen Herstellung von Kosmetik- und Reinigungsprodukten oder gesunder Ernährung mit regionalen wie saisonalen Lebensmitteln. Annika Kersting ergänzt: „In Veranstaltungen mit kommunalen Partner*innen vermitteln wir zudem Gewerbetreibenden ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung von Nachhaltigkeit und geben gerne Hilfestellung bei der Ausrichtung darauf“. Darüber hinaus steht der Verein in kontinuierlichem Austausch mit thematisch verwandten Initiativen und Vereinen in Ingelheim.

 

Weitere Mitstreiter:innen gesucht.

Für ihren ehrenamtlichen Einsatz, die vielen Ideen und Umsetzungen und ihr Vereinsprofil hat der Verein im Jahr 2021 den Umwelt- und Klimaschutzpreis des Landkreises Mainz-Bingen erhalten. Im Rahmen einer kleinen, aber feinen Feier wurde der Preis für den 2. Platz von Landrätin Dorothea Schäfer persönlich übergeben. Annika Kersting und Maren Flohren sind sich einig: „Das ist eine wunderbare Anerkennung und Wertschätzung, die uns motiviert, den eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu verfolgen“.

Viel wurde bislang schon erreicht, aber die Ideen, Ingelheim nachhaltiger zu machen, gehen den Ehrenamtlichen noch lange nicht aus. Hier ist dringend Unterstützung gefragt. Jeder kann mitmachen, die Ressource Zeit ist dabei das wichtigste Gut. Haben Sie auch Lust, aktiv am Vereinsleben teilzunehmen und sich für ein gesundes Ökosystem einzusetzen? Dann treten Sie dem Verein bei. Hier können Sie den Mitgliedsantrag runterladen. Eines ist garantiert: Sie werden eine Menge Spaß an der Arbeit haben, denn die Kernbotschaft des Vereins ist: Nachhaltig leben macht glücklich.

 

Kontakt

Nachhaltiges Ingelheim e.V .
E-Mail: info@nachhaltiges-ingelheim.de

Autorin Ruth Schiffer, Mitarbeiterin Rheinhessische: „Die Leidenschaft, mit der Annika Kersting und Maren Flohren ihre Vision vorantreiben, hat mich sofort begeistert. Die beiden leisten zusammen mit ihren Vereinskolleg:innen wichtige Überzeugungsarbeit, die große Anerkennung verdient. Mich haben sie dazu animiert, das Thema „Nachhaltig leben“ noch intensiver in meinen Alltag zu integrieren“.

Bildnachweis: Nachhaltiges Ingelheim e.V., Rehab republic e.V.

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