Rund 25 Prozent der deutschen Haushalte beziehen inzwischen Ökostrom. Trotzdem kursieren rund um den grünen Strom noch zahlreiche Vorurteile. Fünf populäre Mythen auf dem Prüfstand: Was ist richtig, was falsch?
Ökostrom ist teurer als konventioneller Strom. Das muss nicht sein!
Die konkreten Preise variieren je nach Region und Anbieter. Zudem spielt der bisherige Stromvertrag eine Rolle. Wer noch einen Grundversorgungstarif nutzt, kann mit einem Wechsel zu Ökostrom oft sogar Geld sparen. Laut Monitoring-Bericht der Bundesnetzagentur zahlten Haushalte in der Grundversorgung im April 2023 im Durchschnitt gut sechs Cent pro Kilowattstunde mehr als Ökostromkund:innen. Es lohnt sich also, verschiedene Tarife zu vergleichen. Dabei sollte man nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Qualität des Ökostroms achten: Echter Ökostrom, der strenge Kriterien erfüllt und mit dessen Bezug man den Ausbau erneuerbarer Energien fördert, kann etwas teurer sein als Ökostrom zum Discountpreis. Die Mehrkosten sind jedoch gut investiert.
Fazit: Ökostrom ist preislich durchaus konkurrenzfähig – und liefert darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.
Ökostrom gefährdet die Versorgungssicherheit. Falsch.
Richtig ist: Die Erzeugung von Ökostrom ist wetterabhängig. Wenn der Wind weht und die Sonne scheint, liefern Windräder und Solaranlagen Strom im Überfluss. Aber was ist an dunklen und windstillen Tagen? Fällt dann womöglich der Strom aus? Natürlich nicht! Der Strom in Deutschland wird, sofern es gerade möglich ist, aus erneuerbaren Energien gewonnen, in erster Linie aus Windkraft und Photovoltaik. Reicht ihre Kapazität allein nicht aus, greifen die Netzbetreiber auf konventionelle Kraftwerke zurück und halten das Netz stabil.
Noch sind das vor allem Kohlekraftwerke. Die Bundesregierung plant jedoch den Bau neuer Gaskraftwerke, die sich auf Wasserstoff oder Biogas umstellen lassen. Sie sollen künftig als „Back-up“ dienen und sicherstellen, dass die Versorgungssicherheit trotz des geplanten Kohleausstiegs bis 2030 sowie des Ausbaus erneuerbarer Energien gewährleistet bleibt und die CO2-Emissionen trotzdem weiter zurückgehen. Zudem sollen Stromspeicher mit einer Gesamtkapazität von 500 Megawatt entstehen. Diese können sehr schnell auf Schwankungen im Stromnetz reagieren, indem sie überschüssigen Strom aufnehmen und bei Flauten oder nachts wieder abgeben. Einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität werden in Zukunft auch intelligente Stromnetze spielen, die es ermöglichen, Stromerzeugung, -speicherung und -verbrauch optimal aufeinander abzustimmen.
Mit Ökostrom allein lässt sich der Bedarf nicht decken. Auf Dauer schon.
Es ist durchaus realistisch, dass Ökostrom künftig den gesamten Bedarf an elektrischer Energie in Deutschland decken kann. Bis 2030 will die Bundesregierung den Anteil erneuerbarer Energien auf 80 Prozent erhöhen. Im ersten Halbjahr 2024 steuerten Wind, Sonne, Biomasse und Wasserkraft bereits 65 Prozent zur Stromerzeugung bei – ein neuer Rekord. Der Anteil von Ökostrom am Gesamtstrommix wächst seit Jahren stetig. 2011 entstanden mehr als drei Viertel des Stroms auf Basis fossiler Brennstoffe oder mithilfe der Kernkraft. Erneuerbare deckten nur knapp ein Viertel des Bedarfs. Inzwischen hat sich dieses Verhältnis fast umgekehrt. Für die Zukunft gibt es noch jede Menge ungenutztes Potenzial, vor allem bei der Photovoltaik und bei der Nutzung von Geothermie. Allerdings sind weiterhin Investitionen in Infrastruktur und Speichertechnologien sowie der Ausbau erneuerbarer Energien nötig, um die ambitionierten Ziele trotz eines wachsenden Strombedarfs zu erreichen.
Ökostrom ist auch nicht klimafreundlicher als fossile Energien. Doch!
Manche Kritiker bemängeln, dass auch die Produktion von Photovoltaikmodulen und Windturbinen CO2-Emissionen verursacht. Das stimmt natürlich. Und das bestreitet auch niemand. Aber bei der Stromerzeugung mit Solarenergie, Wind- und Wasserkraft entstehen eben gar keine CO2-Emissionen. Im Gegensatz dazu setzt die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Erdöl oder Erdgas große Mengen Treibhausgas frei, was den Klimawandel befördert.
Selbst, wenn man die CO2-Emissionen berücksichtigt, die durch industrielle Vorketten wie etwa durch die Produktion der Anlagen entstehen, entlasten erneuerbare Energiequellen das Klima deutlich: Laut Umweltbundesamt fallen bei Photovoltaikanlagen in der Gesamtbilanz nur rund 56 Gramm CO2-Äquivalente pro Kilowattstunde an, bei Windkraftanlagen zwischen 9 und 17 Gramm und bei der Nutzung von Wasserkraft je nach Anlage zwischen 3 und 24 Gramm. Die Verbrennung von Braunkohle verursacht dagegen 413 Gramm CO2-Äquivalente, von Steinkohle 381 Gramm und von Erdgas 247 Gramm. Weiterer wichtiger Punkt: Die Herstellung von Ökostrom verursacht keine schädlichen Abgase oder Feinstaub und verbraucht keine endlichen Ressourcen. Wer zu Ökostrom wechselt, leistet daher ganz sicher einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zum Umweltschutz. Ohne Wenn und Aber.
Ökostrom ist nicht immer so grün, wie behauptet wird. Der von der Rheinhessischen schon!
Echter Ökostrom stammt zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie. Allerdings ist Ökostrom kein gesetzlich geschützter Begriff. Das nutzen manche Anbieter und vermarkten Strom ohne Umweltnutzen unter diesem Label. Als echter Ökostromanbieter macht die Rheinhessische keine Kompromisse und liefert garantiert in Wasserkraftwerken aus den Alpenländern erzeugten Ökostrom. Das belegen Herkunftsnachweise mit optionaler Kopplung. Außerdem lässt die Rheinhessische die Echtheit ihres grünen Stroms gleich doppelt zertifizieren – vom Umweltbundesamt und vom TÜV Süd. Denn nur echter Ökostrom hilft dem Klimaschutz, weil er Atom- und Kohlestrom aus dem Netz verdrängt und so den CO2-Ausstoß verringert. Als Pionier am Markt liefert die Rheinhessische seit 13 Jahren ausschließlich 100 Prozent Grünstrom aus Wasserkraft – und hat den CO2-Ausstoß dadurch schon um 390.000 Tonnen verringert. Obendrein pflanzt das Unternehmen für jeden neuen Vertrag einen Baum im Ingelheimer Stadtwald. Getreu dem Motto: „Gemeinsam aufbäumen“ für den Klimaschutz.