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Elektroauto vs. Verbrennungsmotor: Darum lohnt sich der Umstieg.

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Die Turbulenzen an den Energiebörsen machen nicht nur Strom und Gas teurer. Inzwischen wirken sich die massiv gestiegenen Energiepreise in vielen anderen Lebensbereichen aus. Die historisch hohe Inflation ist ein guter Grund, größere Investitionen sehr genau abzuwägen – speziell im Hinblick auf die damit verbundenen laufenden Kosten. Das gilt auch beim Autokauf. Die Rheinhessische zieht den Vergleich: Elektroauto vs. Verbrennungsmotor – wer hat in Sachen Geld die Nase vorn? Und lohnt sich der Umstieg vielleicht gerade jetzt?

Elektroautos liegen voll im Trend. Das zeigt schon die Statistik: 2021 wurden mit rund 356.000 mehr Pkw mit reinem Elektroantrieb neu zugelassen als jemals zuvor. Und auch das Jahr 2022 startete mit einem Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Allein im September erzielten Stromer ein Plus von 31,9 Prozent. Grund für den Aufschwung: hohe Spritpreise auf der einen Seite und satte Förderprämien auf der anderen. Bis vor Kurzem schreckten potenzielle Käufer:innen noch vor den hohen Kaufpreisen zurück. Doch dank Umweltbonus und Innovationsprämie sind E-Autos mittlerweile deutlich erschwinglicher. Größere Reichweiten und eine bessere Ladeinfrastruktur machen das emissionsfreie Fahren zudem immer attraktiver. Aber sind E-Autos im Vergleich zu Verbrennern mittlerweile die bessere Wahl? Ein Überblick.

Wie hoch sind die Anschaffungskosten?

Klar ist, elektrisch betriebene Neufahrzeuge kosten meist noch deutlich mehr als vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor. Das liegt vor allem an den teuren Lithium-Ionen-Akkus. Denn beim Elektroauto macht die Batterie in der Regel ein Drittel des Kaufpreises aus. „Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan. Vor zwölf Jahren lagen die Kosten für die Akkus pro Kilowattstunde noch bei etwa 600 Euro. 2020 waren es nur noch 100 Euro. Zukünftig sollten E-Autos also auch bei der Anschaffung mit Verbrennern mithalten können“, weiß Stefan Brehm, zertifizierter Energieberater bei der Rheinhessischen. Große Unterschiede gibt es zudem je nach Marke und Modell. Vor dem Kauf eines E-Autos ist ein Preisvergleich also unverzichtbar. Eine Übersicht über aktuelle Modelle und Trends.

Änderungen bei der Förderung.

Besonders attraktiv sind Stromer dank aktuell hoher Zuschüsse. Denn um die Verkehrswende voranzutreiben, fördert der Staat reine Elektroautos mit einem Listenpreis unter 65.000 Euro noch bis Ende 2022 mit bis zu 6.000 Euro. 3.000 Euro gibt es von den Herstellern. Aber: Vater Staat zahlt nur noch bis Ende des Jahres diese volle Summe. Ab dem 1. Januar 2023 beträgt die Förderung für batterieelektrische Fahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge mit einem Nettolistenpreis bis zu 40.000 Euro statt bislang 6.000 Euro dann nur noch 4.500 Euro. Bei einem Nettolistenpreis zwischen 40.000 Euro und 65.000 Euro wird die Förderung von 5.000 Euro auf 3.000 Euro reduziert. Plug-in-Hybridfahrzeuge fallen 2023 komplett aus der Förderung. Stefan Brehm kennt überdies ein wichtiges Detail, das viele nicht auf dem Schirm haben: „Die Zuschüsse lassen sich erst mit der Zulassung beantragen. Bei längeren Lieferzeiten gelten möglicherweise die aktuellen Fördersätze nicht mehr.“
Übrigens: Auch Käufer:innen von Gebrauchtwagen können von den Förderungen profitieren. Tatsächlich gelten für E-Autos, die erstmalig nach dem 4. November 2019 zugelassen wurden und deren Zweitzulassung nach dem 3. Juni 2020 erfolgt ist, die gleichen Prämien wie für Neuwagen. Allerdings nur, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

E-Auto oder Verbrenner – wer fährt günstiger?

Bei der Entscheidung für oder gegen ein Elektrofahrzeug lohnt es sich, neben der Anschaffung vor allem auch die Betriebskosten zu vergleichen. Durch den Krieg in der Ukraine sind die Kraftstoffpreise zuletzt nochmal stark gestiegen. Doch auch Strom ist aktuell teuer wie nie zuvor. Aber ein Vergleich der Energiekosten für Personenkraftwagen zeigt deutlich: Stromer fahren derzeit verhältnismäßig günstig. So liegen die Energiekosten für 100 Kilometer beim Elektroauto im Moment bei rund 5,65 Euro, Diesel kommen auf 9,59 Euro und Benziner, die Super tanken, sogar auf 13,24 Euro.
Die Kosten beim Laden hängen von verschiedenen Faktoren ab – etwa vom Ort, der Ladeart und vor allem vom Stromtarif. Wer zu Hause lädt, kommt mit seinem Hausstromtarif üblicherweise günstiger weg als an einer Ladesäule. Gerade an Schnellladestationen ist eine Kilowattstunde Strom deutlich teurer. „Um das E-Auto preiswert und bequem zu Hause aufzuladen, lohnt es sich, von Anfang an eine Wallbox einzukalkulieren“, empfiehlt Stefan Brehm und ergänzt: „Zudem rate ich entschieden davon ab, das E-Auto an einer Haushaltssteckdose zu laden. Da besteht immer die Gefahr von Kurzschlüssen oder Kabelbränden. Und an der Wallbox lädt das Fahrzeug bis zu zehnmal schneller.“

Stefan Brehm, Energieeffizienzberater bei der Rheinhessischen
© Stefan Brehm

„Um das E-Auto preiswert und bequem zu Hause aufzuladen, lohnt es sich, von Anfang an eine Wallbox einzukalkulieren.“

Laden mit der Rheinhessischen

Wer bereits eine Wallbox hat, kann sich bei der Rheinhessischen über den passenden Ladetarif informieren. Mit den Tarifen Ladefix und Ladeflex laden E-Autofahrer Ökostrom aus 100 Prozent Wasserkraft. Denn ein Elektroauto fährt nur dann klimaneutral, wenn es auch mit grünem Strom aufgeladen wird. Zusätzlicher Tipp: die Ladekarte. So können Sie allein in Deutschland laut Bundesnetzagentur inzwischen an über 68.000 Ladepunkten einfach Ökostrom tanken. Tendenz steigend.

Mit diesen Kosten ist außerdem zu rechnen.

Wie bei jedem Auto fallen auch beim Stromer laufende Zahlungen etwa für Wartung, Reparatur und Versicherungen an. Allerdings profitieren E-Mobilist:innen auch hier gleich mehrfach. Denn Arbeiten wie Ölwechsel oder Abgasuntersuchungen sind beim E-Auto nicht nötig. Folglich ist allein die Wartung rund 50 Prozent günstiger als beim Verbrenner. Auch weil die Bremsen weniger verschleißen. Schließlich nutzen Rekuperationssysteme die Bremsenergie, um den Akku nachzuladen. Einziger Wermutstropfen: Elektroautos sind wegen der Akkus deutlich schwerer. Das führt zu einem stärkeren Reifenverschleiß und folgerichtig zu kürzeren Wechselintervallen. An der Gesamtbilanz ändert dies jedoch nichts. Der Punkt beim Thema Wartung geht eindeutig an das Elektroauto.
Weiterer Vorteil: Bei der Kfz-Steuer sind E-Mobilist:innen fein raus, denn reine Elektroautos sind bis zu zehn Jahre lang von dieser Abgabe an den Staat befreit*. Das alles gilt auch für Leasingfahrzeuge und beim Weiterverkauf des Fahrzeugs. In Sachen Versicherung gibt es ebenfalls oft attraktive Konditionen speziell für E-Autos – damit liegen die Stromer im Schnitt 20 bis 30 Prozent günstiger als Verbrenner.

*Bei Neuzulassung bis Ende 2025. Die Befreiung gilt längstens bis 31. Dezember 2030.

Fazit: Lohnt sich der Umstieg?

Wer aktuell auf der Suche nach einem neuen Auto ist, sollte über einen Umstieg nachdenken. Trotz der hohen Strompreise. Denn obwohl Elektroautos zunächst in der Anschaffung teurer sind, bieten sie an anderen Stellen ein enormes Sparpotenzial. Durch die großzügigen Förderungen sind auch die Kaufpreise durchaus interessant. Allerdings sollten Interessierte hier die Änderungen zum Ende 2022 beachten.
Gerade im Blick auf die Gesamtkosten für Wartung, Energie und Versicherung schneidet das Elektrofahrzeug meist besser ab als der Verbrenner. Zusammengefasst: Wer in Zukunft elektrisch fährt, leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag für Umwelt und Klimaschutz. Sondern profitiert auch finanziell.

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