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© Feuerwehr Dokumentationsgruppe
RheinhessischeRegional

Ehrenamt. Mit Feuereifer dabei.

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Daseinsfürsorge – das ist die zentrale Aufgabe der Rheinhessischen. Und viele Mitarbeitende engagieren sich nicht nur während der Arbeitszeit, sondern auch in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl. Wir stellen drei von ihnen und ihren Einsatz bei der Freiwilligen Feuerwehr vor.

Klaus Darmstadt arbeitet seit 1999 bei der Rheinhessischen und ist hier für den unternehmenseigenen Fuhrpark verantwortlich: die Fahrzeuge selbst und den reibungslosen Ablauf in der Werkstatt. „Außerdem sorge ich dafür, dass die Gerätschaften vom Feuerlöscher bis zum Rasenmäher immer einsatzbereit sind“, ergänzt er. Eine abwechslungsreiche und anspruchsvolle Aufgabe, die ihn erfüllt.
Noch viel länger, nämlich seit 41 Jahren, gehört der Familienvater der Freiwilligen Feuerwehr Mainz-Drais an – davon mehr als 20 Jahre als stellvertretender Wehrführer. „Bei der Freiwilligen Feuerwehr begeistert mich vor allem das starke Gemeinschaftsgefühl.“

„Mein Motto lautet:
Freiwillige Feuerwehr – Gemeinschaft, die begeistert.“
Klaus Darmstadt

Dieser Zusammenhalt ist bei jedem Einsatz gefragt. „Wenn etwas passiert, dann wird unsere ganze Wehr mit 49 Einsatzkräften per Funkmeldeempfänger alarmiert, zusätzlich bekommen alle noch eine Meldung aufs Handy“, berichtet der 55-Jährige. „Jede und jeder schätzt dann die Schwere des Notfalls ein und natürlich, wie weit man vom Einsatzort entfernt ist. Dann meldet man zurück: „ich komme“ oder „ich komme nicht“. Bei einer Zusage geht’s sofort los. Die Rheinhessische unterstützt unsere wichtige Aufgabe und stellt ihre Mitarbeiter jederzeit für Einsätze frei.“

Klaus Darmstadt. Helfer bei Flutkatastrophe im Ahrtal.

30- bis 40-mal rückt die Freiwillige Feuerwehr Mainz-Drais im Jahr aus. Dabei reichen die Schadensfälle vom Großbrand bis hin zur zugefallenen Wohnungstür, die geöffnet werden muss.

© Feuerwehr Drais

Und was war sein bislang prägendster Einsatz? „Ohne Zweifel die Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021. Jeder kennt die Bilder aus den verwüsteten Orten. Doch wenn man mittendrin steht, ist das etwas ganz anderes“, erinnert sich Klaus Darmstadt. „Der Starkregen ging in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag herunter und wir waren bereits Freitag vor Ort, ein ganzer Verband der Feuerwehr Mainz mit circa 100 Leuten. Zu der Zeit wurden noch 180 Menschen vermisst. Deshalb haben wir von der Rheinmündung aufwärts nach Menschen gesucht, jedes kleine Waldstück, jeden Wohnwagen, jedes Auto haben wir durchsucht. Zum Glück mussten wir keine Opfer bergen.“

Engagiert für den Nachwuchs.

Damit die Einheit auch künftig ihre wichtigen Aufgaben erfüllen kann, stecken Klaus Darmstadt und die anderen Teammitglieder viel Arbeit in die Nachwuchsförderung. Wobei sie keine Nachwuchssorgen kennen: Zwar ist Drais der kleinste Stadtteil von Mainz, hat aber gleichzeitig einen großen Andrang an Neuzugängen. In der Kinder- und Jugendwehr gibt es Wartelisten und auch die Einsatzmannschaft wuchs in letzter Zeit schneller, als Plätze frei sind. Aktuell sind 25 Jugendliche und 20 Kinder dabei. Mit Feuereifer, wie Klaus Darmstadt betont. Darunter viele Kinder von aktiven Feuerwehrleuten, auch der 14-jährige Sohn und die elfjährige Tochter von Klaus Darmstadt. „Wir nehmen Kinder ab dem 1. Schuljahr nach dem Jahreswechsel im Januar bei uns auf. Wichtig ist, dass sie dann auch schon mal eine Stunde stillsitzen und zuhören können. Aber natürlich gestalten wir unseren Unterricht spielerisch, etwa mit Playmobil-Figuren. Mit zehn Jahren wechseln die Kinder dann von der Kinderfeuerwehr zur Jugendfeuerwehr. Praktische Übungen und Bastelstunden kommen auch nicht zu kurz.“ Um das Interesse bei den Kleinen zu wecken, gehen die Feuerwehrleute in die Kindergärten – natürlich in voller Montur. Und dann gibt es den Tag der offenen Tür, der nach einer coronabedingten Pause am 26. Mai 2022 wieder viele Interessierte anlockte.

Alexander Reitz. Mit Schutzausrüstung auf die Dachterrasse.

Für „verrückte Aktionen“, wie er selbst sagt, ist Alexander Reitz immer offen. Schon mehrfach war der 40-Jährige, bei der Rheinhessischen Geschäftsbereichsleiter Technischer Service, beim Firefighter Stairrun in Berlin dabei, zuletzt im Mai 2022. Dabei laufen mehr als 700 Feuerwehrmänner aus zehn Nationen in einer 25 Kilogramm schweren Schutzausrüstung inklusive Atemmaske in Zweierteams 39 Etagen auf die Dachterrasse des Park Inn Hotels am Berliner Alexanderplatz – 110 Meter über der Stadt. „Auch hier gilt der Feuerwehr-Leitsatz ,zusammen rein, zusammen raus‘: Das Wichtigste ist, dass die Teams zu zweit oben ankommen“, erklärt er.

© Alexander Reitz

Die ganze Familie ist dabei.

Auch jenseits spektakulärer Wettbewerbe nimmt die Freiwillige Feuerwehr im Leben von Alexander Reitz einen wichtigen Platz ein. Bereits mit zwölf Jahren trat er in die Jugendfeuerwehr ein. Dort hat er seine Frau kennengelernt und auch die gemeinsamen Kinder – elf und 15 Jahre – engagieren sich in der Jugendwehr. Sogar der Familienhund, ein Dalmatiner, ist ein typischer Feuerwehrhund. „Wobei wir uns in erster Linie für die Rasse entschieden haben, weil sich Dalmatiner als ausdauernde Läufer auszeichnen. Wir sind als Familie nämlich viel sportlich unterwegs“, lacht Alexander Reitz. Er gehört dem Löschzug 1 der Freiwilligen Feuerwehr Ingelheim an.

„Mir liegt der Zusammenhalt in unserer Einheit besonders am Herzen.
Wir grillen nicht nur zusammen, sondern sind auch füreinander da, wenn einer von uns Hilfe braucht.“
Alexander Reitz

Keine Nachwuchssorgen.

Wie in Mainz-Drais kennt man auch im Ingelheimer Löschzug keine Nachwuchsprobleme, im Gegenteil, Interessierte müssen erstmal auf eine Warteliste. „Die Kinder stecken sich gegenseitig mit ihrer Begeisterung an“, beobachtet Alexander Reitz. Bei den 16- bis 18-Jährigen kommt es häufiger vor, dass jemand abspringt. „Mit 16 Jahren startet die Grundausbildung, da muss man sich noch einmal bewusst für den Einsatz bei uns entscheiden. Gleichzeitig sind in dem Alter auch andere Dinge wichtig: erste Freundin oder erster Freund oder die Schule.“ Das Gemeinschaftsgefühl stärken und die Jugendlichen bei der Stange halten soll der „Feuerwehrtag“ für alle Aktiven zwischen 16 und 25 Jahren.

Ralf Winternheimer. Mit Blaulicht zum Festplatz.

Ralf Winternheimers Leidenschaft für die Feuerwehr begann, als er vier Jahre alt war. Noch heute erinnert er sich: „Es war Rotweinfest in Ingelheim, wo die Freiwillige Feuerwehr immer ihre Brandsicherheitswache versieht. Der Fahrer war ausgefallen und mein Vater sprang ein. Natürlich fuhr ich mit und es ging mit Blaulicht zum Festplatz. Das war ein unvergessliches Erlebnis für mich.“ Heute ist Ralf Winternheimer in der Feuerwehr Ingelheim Stadtmitte Ausbilder für Maschinisten und unterstützt die sogenannten Jungfahrer, die ihren LKW-Führerschein oder ihre Gabelstapler-Ausbildung machen. Er begeistert sich für technische Neuerungen. „Gerade haben wir sieben neue Einsatzfahrzeuge bestellt“, freut er sich.
Außerdem engagiert er sich stark in der überregionalen Aus- und Weiterbildung, die in Koblenz angesiedelt ist. Und er ist zusammen mit einem fünfköpfigen Team in der Region Mainz-Bingen als Schaumübungstrainer tätig. Bei allem unterstützt ihn sein Arbeitgeber tatkräftig: „Die Rheinhessische ist immer bereit, ihre Leute für Einsätze und Schulungen freizustellen.“ Auch seine Familie, insbesondere seine Ehefrau Sandra, steht ihm bei der Ausübung seines Engagements zur Seite und hällt ihm den Rücken frei.

© Ralf Winternheimer

Tief verwurzelt. Bei der Feuerwehr und bei der Rheinhessischen.

Was motiviert ihn? „Sich bei der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren, ist nicht einfach ein Hobby und lässt sich auch nicht mit der Mitgliedschaft zum Beispiel im Fußballverein vergleichen. Ich sehe es als Berufung an: Feuerwehr muss man leben“, erklärt Ralf Winternheimer. „Uns verbindet ein starkes Gemeinschaftsgefühl, jeder ist für jeden zu jeder Zeit da.“

Tief verwurzelt ist Ralf Winternheimer auch bei der Rheinhessischen. Hier arbeitet der 47-Jährige seit fast 28 Jahren und hat sich auf die Bereich Netze, Wasseraufbereitung, -speicherung und -verteilung spezialisiert. „Schon meine Eltern waren bei der Rheinhessischen, mein Vater mehr als 43 Jahre. Ich bin da quasi reingewachsen, kannte die Belegschaft, war bei Firmenfeiern dabei und mir war immer klar, dass die Rheinhessische mein Wunscharbeitgeber ist.“

„Sich bei der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren, ist eine Berufung, kein Hobby.“
Ralf Winternheimer

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