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RegionalElektromobilität

Das erste eigene Fahrrad mit E-Motor – worauf man beim Kauf achten sollte.

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Ob für lange Touren, alltägliche Erledigungen oder zum Pendeln – E-Bikes und Pedelecs erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch in Ingelheim steigen immer mehr Menschen aufs elektrische Zweirad um. Wieso das im Trend liegt und worauf es beim Kauf ankommt, weiß Alexander Mohr, Inhaber des Fachgeschäfts „Schön Fahrräder“ in Gau-Algesheim.

Auf dem Rheinradweg nach Ingelheim herrscht schon morgens um 7.30 Uhr reger Betrieb. Viele Ingelheimer:innen lassen das Auto stehen und radeln zur Arbeit. Damit liegen sie voll im Trend. Denn immer mehr Menschen denken über den Kauf eines Zweirades nach. Besonders beliebt: E-Bikes und Pedelecs. Seit Pandemiebeginn 2020 spürt Alexander Mohr die erhöhte Nachfrage nach den motorunterstützten Fahrrädern auch in seinem Laden. Vor drei Jahren hat er das Geschäft „Schön Fahrräder“ in Gau-Algesheim übernommen und berät dort seine Kund:innen zunehmend beim Kauf von Rädern mit E-Motor.

Vorab: E-Bike oder Pedelec?

Streng genommen, sind E-Bikes Kleinkrafträder, die ohne Trittunterstützung bis zu 25 Stundenkilometer schnell fahren, für die man aber eine passende Fahrerlaubnis benötigt. Bei einem Pedelec (Pedal Electric Cycle) unterstützt der Elektromotor nur dann, wenn die Fahrer:innen auch in die Pedale treten. Die Motorunterstützung lässt sich bei einem Pedelec zudem abschalten. Im Sprachgebrauch werden die beiden Begriffe als Synonym verwendet: Ist von einem E-Bike die Rede, ist oftmals ein Pedelec gemeint.

Für wen sich ein Pedelec lohnt.

„Ob Berufspendler, Tourenradler, Pensionäre oder junge Eltern, die ihre Kinder mit einem E-Lastenrad zur Kita bringen möchten, – zu mir kommen Menschen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen“, beobachtet Alexander Mohr. Schon lange gibt es keine Altersgrenze mehr fürs Elektrorad. Die Gründe für den Umstieg sind ebenfalls unterschiedlich: Viele möchten zum Beispiel nicht verschwitzt auf der Arbeit ankommen, ältere Menschen schaffen mit Unterstützung des E-Motors wieder längere Touren und Radurlauber eröffnet das Pedelec ganz neue Horizonte. „Generell hilft der Motorantrieb ihnen allen, leichter und schneller als mit reiner Muskelkraft ans Ziel zu kommen“, weiß der Fachmann.

Worauf ist beim Kauf zu achten?

Wofür das Fahrrad mit E-Motor genutzt wird, spielt beim Kauf eine entscheidende Rolle. Für jeden Zweck gibt es nämlich das passende Rad auch mit elektrischem Antrieb: Für kurze Strecken in der Stadt eignet sich ein City-Bike, für hügelige Touren ein Mountainbike mit E-Motor, viel Gepäck lässt sich hingegen mit einem E-Lastenrad transportieren. Nach dem Verwendungszweck richtet sich auch die notwendige Motor- und Akkuleistung. Hier gilt: Je höher die Kapazität in Wattstunden, desto größer die Reichweite. Weitere Faktoren wie die passende Rahmengröße und das Gewicht des Rades sollten ebenfalls beim Kauf bedacht werden. Wer sich ein Elektrofahrrad anschaffen möchte, kann sich vorher bei Alexander Mohr und seinem Team beraten lassen. Für den individuellen Bedarf wird dann gemeinsam das passende Modell ausgesucht.

In fünf Schritten zum Traumbike.

Ein Elektrofahrrad begleitet seine Fahrerin oder seinen Fahrer oft über viele Jahre. Vor dem Kauf gilt es somit einiges zu bedenken. Fünf Tipps, worauf Sie achten sollten. Hier geht`s zum Download.

So viel kostet ein Fahrrad mit E-Motor.

Auch die Kosten spielen bei der Wahl des geeigneten Elektrorads eine Rolle. Im Fachhandel starten die Preise bei rund 2.500 Euro. „Wer ein gutes Pedelec fahren möchte, sollte zwischen 2.500 Euro und 3.000 Euro ausgeben“, rät Alexander Mohr. „Wenn es das Auto im Alltag ersetzt, darf es natürlich auch etwas mehr kosten.“
Eine Vollkaskoversicherung lohnt sich immer. Sie greift bei Diebstahl, Unfall und Verschleiß. Was viele Kunden nicht wissen: Die Abwicklung im Schadensfall übernimmt die Fahrradwerkstatt. Ohne die Versicherung kommen jährlich noch die Kosten für die Inspektion und Verschleißteile wie Reifen oder Bremsbeläge hinzu.

Probefahrt vor dem Umstieg.

Wer sich nach der ersten Beratung noch nicht sicher ist, hat bei „Schön Fahrräder“ die Möglichkeit, eines von sieben Testrädern Probe zu fahren. Anders als bei einem normalen Zweirad kann das Gewicht von Motor und Akku des Pedelecs Einfluss auf das Fahrverhalten nehmen. „So ein Elektrorad wiegt bis zu 30 Kilogramm“, weiß der Ladenbesitzer. Bei der Probefahrt sollte daher auf Fahrgefühl und Komfort geachtet werden: Wo ist der Motor angebracht? Passt die Gewichtsverteilung? Stört der Akku beim Auf- und Absteigen? Wie laut ist der Motor? Auch nach einem geeigneten, möglichst barrierefreien Abstellort sollte vor dem Kauf Ausschau gehalten werden. Alexander Mohr empfiehlt, das geliehene Elektrofahrrad mit nach Hause zu nehmen und auszuprobieren, ob der vorgesehene Stellplatz in der Garage oder im Hinterhof für das elektrische Zweirad ausreicht. Sind die Kriterien erfüllt und fühlt sich das Anfahren, Lenken, Schalten, Bremsen und Bedienen sicher an, steht dem Kauf nichts mehr im Weg.

Zu Hause und unterwegs aufladen.

Zu jedem E-Fahrrad gibt es ein passendes Ladegerät. Zu Hause kann der Akku ausgebaut und mit einer 220-Volt-Steckdose verbunden werden – zum Beispiel in der Garage oder im Wohnzimmer. Sicherheit steht dabei für den Radspezialisten an erster Stelle: „Bei meinen Fahrrädern sind fast ausschließlich Bosch-Systeme verbaut, die ein risikofreies Laden auch in den eigenen vier Wänden ermöglichen“, erklärt Alexander Mohr. „Das Gerät schaltet automisch ab, wenn der Akku voll ist.“ Unterwegs auf Tour lässt sich das Pedelec an öffentlichen Ladesäulen „auftanken“. Dazu wird der Akku ausgebaut und für den Ladevorgang sicher in der Station eingeschlossen. Die Rheinhessische bietet insgesamt neun Ladesäulen für Elektrofahrräder in Ingelheim und Umgebung an, eine davon steht direkt vor „Schön Fahrräder“ in Gau-Algesheim.

Bis zu 80 Kilometer Reichweite.

Wie weit man mit dem Pedelec kommt, hängt unter anderem von der Kapazität des Akkus ab: Bei einer Leistung von 500 Wattstunden liegt die Reichweite bei rund 60 bis 80 Kilometern. In den vergangenen Jahren hat sich die Akkuleistung dank moderner Lithium-Ionen-Technologie deutlich verbessert. Viele Hersteller garantieren 1.000 Ladezyklen pro Akku. Das entspricht einer Laufleistung von rund 57.000 Kilometern und einer durchschnittlichen Lebensdauer von etwa sechs Jahren. Die richtige Pflege beeinflusst die Lebensdauer sogar positiv. Auch die Wetterbedingungen haben Einfluss auf die Reichweite und die Beständigkeit eines Akkus – kalte Temperaturen können die Akkuleistung beeinträchtigen oder ihn sogar kaputt machen. „Im Schadensfall greift auch hier die Vollkaskoversicherung“, ergänzt Alexander Mohr.

Im Winter beraten lassen, im Frühjahr losradeln.

Die beste Zeit, um sich beim Kauf beraten zu lassen, ist der Winter: „Die Nebensaison von November bis Februar bietet sich an, um sich in Ruhe bei uns im Laden umzuschauen“, sagt Alexander Mohr. „So bleibt genug Zeit für die Kaufentscheidung, bevor die Radsaison im Frühjahr wieder startet.“ Da die Nachfrage nach Fahrrädern im Winter erfahrungsgemäß abnimmt, besteht außerdem die Chance auf attraktive Angebote aus der vergangenen Saison. Aber selbstverständlich finden potenzielle Umsteiger:innen auch in allen anderen Monaten des Jahres ihr Wunschrad mit E-Motor – die Auswahl ist durchweg groß. Bei „Schön Fahrräder“ können sich Kund:innen außerdem frühzeitig ein bereits bestelltes Pedelec sichern: „Im Winter tätigen wir unsere Vorbestellungen fürs neue Jahr. Wenn wir für Kundinnen oder Kunden ein passendes Modell darunter finden, rufen wir sie als erste an, sobald das Rad da ist“, bestätigt Alexander Mohr. „So müssen sie nicht lange warten und können pünktlich zum Saisonstart auf ihr eigenes Elektrofahrrad steigen und losradeln.“

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