Hell, freundlich, fast familiär – so fühlt es sich an, wenn man den Bioladen „natürlich“ in Ingelheim betritt. Wer hier einkauft, merkt schnell: Es geht um mehr als volle Körbe. Es geht um Wertschätzung – füreinander, für Kund:innen und für gute Lebensmittel.
Hier zählt das Miteinander.
„Ich fühle mich hier pudelwohl“, sagt Filialleiterin Diana Arnold. Zwölf Jahre arbeitete sie zuvor bei einer großen Discountkette. Viel Druck und sehr wenig Zeit gehörten dort zum Arbeitsalltag. Im Frühjahr dieses Jahres entschied sie sich für einen Wechsel und erlebt heute, an ihrem neuen Arbeitsplatz, vor allem eins: ein Miteinander, das trägt. „Wir sind ein tolles Team und unterstützen uns gegenseitig. Außerdem nehmen wir uns Zeit für die Beratung unserer Kundinnen und Kunden. Das soziale Miteinander ist hier ebenfalls wichtig, unser Laden ist auch ein Ort der Begegnung, ein Treffpunkt. Insbesondere mit dem Bistro“, so Diana Arnold.
Regional genießen.
Im „natürlich“ wird Regionalität gelebt. Ob Backwaren, Obst, Gemüse oder Fleisch – sehr viele Produkte des vielseitigen Sortiments kommen unter anderem von Höfen und Manufakturen aus der Umgebung. „Vom Kaffee aus Mainz bis zum Honig aus Bad Kreuznach – circa 35 regionale Lieferantinnen und Lieferanten steuern zusätzliche Köstlichkeiten zu unserem Biosortiment vom Großhandel bei“, erklärt Diana Arnold. Häufig melden sich Produzent:innen direkt im Laden, manchmal haben Kund:innen spezielle Tipps oder sie oder jemand aus dem Team wird im Internet auf interessante regionale Erzeugnisse aufmerksam. In jedem Fall werden die Produkte getestet und probiert. So gibt es auch immer wieder Verkostungen im Laden für die Kundschaft. Und ins Sortiment kommt letztendlich nur, was überzeugt. So entsteht ein Angebot, das sich bewusst von großen Ketten unterscheidet. „Wir sind sehr stolz, dass wir unseren Kundinnen und Kunden so eine regionale Vielfalt bieten können, denn natürlich ist das ab und zu mit sehr viel Zeitaufwand verbunden. Zum Teil erhalten wir handgeschriebene Rechnungen und auch das Fax kommt hin und wieder noch zum Einsatz“, sagt Diana Arnold schmunzelnd. Die Käsetheke zählt übrigens zu den größten der Region – manche Kund:innen kommen genau aus diesem Grund regelmäßig in den Laden. Weil sie bestimmte Lieblingskäsesorten einfach nur hier bekommen. Dazu Brot, Feinkost, frisches Obst und Gemüse – alles bio, vieles saisonal. Wer Besonderes sucht, wird fündig: ob in der Kosmetikabteilung – vom Naturschwamm über die Holzhaarbürste bis zur Gesichtscreme – bis zum Angebot asiatischer Lebensmittel, die in Biosortimenten sonst eher selten zu finden sind. Und nicht zuletzt darf natürlich in einer Weinregion wie Rheinhessen eine gute Weinauswahl nicht fehlen. Klar, dass hier auch diverse lokale Winzer:innen mit ihren Ökoweinen mit von der Partie sind.
Bistro lädt zum Verweilen ein.
„Das Bistro ist für mich eigentlich das Herzstück unseres Ladens“, sagt Diana Arnold. „Direkt am Fenster gelegen bietet es rund 25 Plätze und auch eine Kinderecke für die Kleinen zum Spielen. Auf der Karte: täglich frisch gekochter, wechselnder Mittagstisch sowie Suppe – natürlich alles in Bio-Qualität. Aber auch wer Lust auf etwas Süßes hat, wird hier nicht enttäuscht. Denn die feinen Kuchen und Torten von Bäckereien und Konditoreien aus der Region sind ebenfalls sehr beliebt. Natürlich gibt es Kaffee und Suppe auf Wunsch auch für unterwegs. Nachhaltig, praktisch und sauber – dank des Mehrwegpfandsystems von Recup.
„Das Bistro ist für mich eigentlich das Herzstück unseres Ladens.“
Diana Arnold, Filialleiterin im „natürlich“ in Ingelheim
Zeit für Beratung.
Der Service im Laden lässt sich vielleicht am besten mit dem eines Delikatessengeschäfts vergleichen: kundennah, kompetent und ohne Hektik. Fragen zu Zutaten? Unverträglichkeiten? Zubereitung? Das Team weiß Bescheid – und teilt dieses Wissen gern. Beratung braucht Ruhe, hier bekommt sie Raum. Wer einmal erlebt hat, wie sich ein Einkauf mit etwas mehr Zeit als im normalen Supermarkt oder Discounter anfühlt, weiß das Engagement der Mitarbeiter:innen zu schätzen und will selten zurück zu „Hauptsache schnell“.
Inklusion im Alltag.
Der Bioladen „natürlich“ ist ein Inklusionsbetrieb und Teil der gpe Mainz (Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen), einem sozialen Dienstleister für Menschen mit vorwiegend psychischen Erkrankungen und Beeinträchtigungen. „Hier im Bioladen ,natürlich‘ in Ingelheim – und ebenso in unserer ,natürlich‘-Filiale in Mainz – arbeiten Menschen mit und ohne Beeinträchtigen auf Augenhöhe zusammen. Und zwar mit allen Rechten und Pflichten des ersten Arbeitsmarkts. Das motiviert, macht stolz, bietet Chancen und zeugt von Wertschätzung. Zudem macht es einen Unterschied für das Miteinander“, erklärt Alexander Tränkmann, Geschäftsbereichsleiter Inklusionsbetriebe bei der gpe.
Eine sozialpädagogische Begleitung unterstützt Team und Führungskräfte. Sie ist da, falls es doch mal irgendwo hakt, sie vermittelt, schult, gestaltet Abläufe mit. Die Arbeitszeiten der Mitarbeiter:innen reichen von wenigen Stunden bis zum Vollzeitjob. „Das bietet viele Möglichkeiten, die individuelle berufliche Belastungsfähigkeit auszutesten oder im eigenen Tempo wieder zurück in einen Arbeitsalltag zu finden“, so Alexander Tränkmann. Und Diana Arnold fügt hinzu: „Dennoch bleibt es natürlich nicht aus, dass wir hier häufiger Krankheitstage oder auch längere Ausfälle von Kolleginnen oder Kollegen mehr oder weniger spontan im Team auffangen müssen. Aber auch dafür ist das Verständnis bei uns höher als anderswo und die Solidarität sehr hoch.“
„Hier im Bioladen ,natürlich‘ in Ingelheim – und ebenso in unserer ,natürlich‘-Filiale in Mainz – arbeiten Menschen mit und ohne Beeinträchtigen auf Augenhöhe zusammen.“
Alexander Tränkmann, Geschäftsbereichsleiter Inklusionsbetriebe bei der gpe
Menschlich und wirtschaftlich.
Trotz sozialem Auftrag bleibt der Laden ein professioneller Lebensmittelladen. Er muss wirtschaftlich laufen. Das ist allen klar. „Wir gehen auf bestimmte Bedürfnisse ein – zum Beispiel durch etwas weniger Zeitdruck – aber es ist kein kompletter Schonraum. Sämtliche Mitarbeitenden übernehmen eigenverantwortlich Tätigkeiten und müssen ihre Aufgaben erledigen, damit alles funktioniert. Doch wir gehen dabei immer sehr respektvoll miteinander um und es wird grundsätzlich nicht geschrien“, so Alexander Tränkmann. „Alle geben hier ihr Bestes, in ihrem Tempo und mit ihren Fähigkeiten. Und damit wir dabei wirtschaftlich arbeiten können, bekommen wir einen Zuschuss vom Integrationsamt, den sogenannten Beschäftigungssicherungszuschuss in Höhe von 30 Prozent des Arbeitgeberbruttos.“ Hinzu kommt, dass die gpe als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH) nicht auf Gewinnmaximierung ausgelegt ist. Erwirtschaftete Überschüsse werden wieder in das Unternehmen investiert. Das gibt etwas mehr Freiheit, um Qualität und Wirtschaftlichkeit mit sozialer Verantwortung zu verbinden.
Warum sich der Einkauf hier lohnt.
Gesunde Ernährung, besondere Produkte, die der konventionelle Handel nicht führt, klare Herkunft, ehrliche Beratung – das zieht Menschen aller Altersgruppen an. „Und wer zu uns kommt, kauft in gewisser Weise auch den sozialen Mehrwert mit. Weil wir Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen nicht nur die Möglichkeit der Beschäftigung geben, sondern auch der Begegnung mit anderen, was enorm wichtig für sie ist“, so Alexander Tränkmann. Und Diana Arnold ergänzt: „Ja und ebenso kommen viele unserer Kundinnen und Kunden nicht nur zum Einkaufen, sondern auch, weil unser Laden ein wichtiger Treffpunkt für sie ist. Ein Ort, an dem sich Menschen mit Respekt und auf Augenhöhe begegnen. Es wäre schön, wenn das noch sehr viele Jahre genau so bleibt und noch mehr Menschen das auch weiterhin zu schätzen wissen.“
Bioladen „natürlich“ – auf einen Blick.
- Sortiment: Bio-Qualität, große Käsetheke, frisches Obst und Gemüse, vielfältige regionale Produkte, naturnahe Kosmetik, Asien-Ecke und vieles mehr
- Bistro: rund 25 Plätze, Mittagstisch und Suppe in Bio-Qualität, Kuchen und Torten, Kinderecke, To-go im Mehrwegsystem
- Inklusion: Betrieb auf dem ersten Arbeitsmarkt, sozialpädagogische Begleitung, flexible Arbeitszeitmodelle, Teamkultur auf Augenhöhe
- Größe: rund 500 Quadratmeter – hell, freundlich, übersichtlich
Weitere Informationen zum „natürlich“ in Ingelheim und zur gpe Mainz finden Sie hier.
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